Es ist eines der Anliegen der DPGG, in der Gewerkschaften, Sozial- und Wohlfahrtsverbände, entwicklungspolitische Organisationen, Berufsverbände, Wissenschaftler*innen, sowie soziale Projekte mitwirken, danach zu fragen, wie die Politik der global dominierenden Wirtschaftsländer die Bedingungen für Gesundheit ungünstig beeinflusst.
Wir haben deshalb die diesjährige Fachtagung der DPGG in das Vorfeld des G20 Gesundheitsministertreffens gelegt. Auf der Agenda der Minister standen u.a. die Themen Gesundheitssicherheit, Seuchenbekämpfung und Antibiotikaresistenzen. Auf der Konferenz fragten wir danach, in wessen Interesse die G20 Gesundheitsminister über das Thema der Gesundheitssicherheit verhandeln. Ist „unsere“ Gesundheitssicherheit auch im Interesse der Menschen in den von Seuchen wie Ebola betroffenen Ländern? Durch welche politischen Entscheidungen werden der Aufbau und die Funktionsfähigkeit von Gesundheitssystemen dort verhindert?
Dabei rückten strukturelle Faktoren für die Gefährdung des Rechts auf den Zugang zu Gesundheit ins Zentrum und zwar jenseits gängiger Seuchenszenarios. Dazu zählen soziale, politische und nicht zuletzt ökonomische Determinanten wie der Einfluss von Handelsabkommen und die zunehmende Privatisierung des Gesundheitssektors. Die Notwendigkeit, diese Bedingungen auch beim Thema Antibiotikaresistenzen in den Blick zu nehmen, anstatt ausschließlich auf technisch-medizinische Lösungen zu setzen, war ebenfalls Gegenstand der Konferenz. Zudem fragten wir danach, wie es gelingen kann, den öffentlichen Sektor zu stärken und wie sich solidarische Ausgleichssysteme schaffen ließen, um das Recht auf den Zugang zu Gesundheit für alle Menschen durchzusetzen.