2016, bei der Übernahme der Klinik an der Salza durch die Celenus Kliniken GmbH, befand sich diese Klinik bereits in Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di. Bis Juli 2017 sollten diese Verhandlungen abgeschlossen sein. Wie aus einer Pressemitteilungen von ver.di vom 27.03.2018 nachzulesen ist, bedeuten selbst jetzt angedachte einseitige Gehaltserhöhungen bei Fachkräften, wie zum Beispiel im Bereich der Physiotherapie und der Pflege bei langjährigen Beschäftigten weiterhin einen Einkommensunterschied von bis zu 42 % zu vergleichbaren tarifgebundenen Einrichtungen. In den unteren Entgeltgruppen soll eine minimale Überschreitung des Mindestlohns ausreichend sein.
Bei fehlenden tragfähigen Angeboten mussten 2017 drei mehrtägige Warnstreiks durchgeführt werden. Alle Versuche, die Streiks vor Gericht durch einstweilige Verfügungen verbieten zu lassen, sind gescheitert. Warum sind Sie nicht in der Lage, daraus zu lernen und die gerichtlich bestätigten Rechte Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu respektieren?
Es ist Ihre Blockadehaltung oder die Ihrer Geschäftsführung vor Ort, die das Personal jetzt zu weiteren Streiks zwingt! Nachdem Sie immer wieder vor Gericht gescheitert sind, soll nun wohl durch systematisches Vergehen gegen Gewerkschaftsrechte das Personal eingeschüchtert werden. Wie wir lesen, wurde den Mitgliedern der Tarifkommission Carmen Laue und Heike Schmidt fristlos gekündigt, weil sie Informationsmaterial zum Streik verteilt haben sollen.
Teilnahme an Streiks ist ein Grundrecht in jedem demokratischen Staat und es wird hier nicht willkürlich angewendet, ebenso wie Vereinigungsfreiheit und die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft.
Das gilt in jedem Betrieb, auch und ganz besonders in einem Krankenhaus, Pflege- oder einer Reha-Einrichtung, also einer Einrichtung in einem sozialen Bereich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an und mit Menschen, die ihre Hilfe brauchen. Das hat seinen Wert! Das erfordert viel Empathie, die auf Dauer nur der aufbringen kann und will, der sich selber an seinem Arbeitsplatz in seinen sozialen Ansprüchen und in seiner eigenen Würde als Mensch voll anerkannt fühlen kann.
Wir fordern Sie auf:
Nehmen Sie die Kündigungen gegen Carmen Laue und Heike Schmidt sofort zurück!
Kehren Sie mit ernsthaften Angeboten an den Verhandlungstisch zurück!
Mit freundlichem Gruß im Namen des Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte
Dr. Rudi Schwab